Google Customer Success Stories

Daniel Pflieger

Gründer Geheimpunkt

Vortrag-Google

Ich konnte ja bereits in Erfahrung bringen – Du kommst ursprünglich aus dem sozialen Bereich. Wie bist Du denn auf die Idee gekommen, ein Geheimpunkt ins Leben zu rufen?

Daniel Pflieger: Stimmt, Ich habe vorher mit behinderten Kindern gearbeitet und war für deren Freizeitgestaltung zuständig. An einem kalten Wintertag fiel mir nichts mehr ein, was ich mit den Kindern unternehmen könnte. Da habe ich mich an einen Freund erinnert, der mir einige Wochen zuvor vom Geocaching erzählt hatte. Er hat mich kurz eingeführt und mir sein GPS Gerät geliehen. So bin ich mit zehn Kindern aufgebrochen und habe mit ihnen in der Eilenriede nach einem Geocache gesucht und wir haben ihn auch gefunden. Das war sehr faszinierend. So war auch relativ schnell der Gedanke da – „Kann ich das nicht auch beruflich machen?“ Dies war der Startschuss für einen Geocaching Webshop. Über diesen habe ich Zubehör für das Spiel verkauft. Daraus wiederum entstand die erste Kooperation mit dem ersten Kunden für ein Teamevent. Dies war der Grundstein für das, was wir heute machen.

Und daraus haben sich mit der Zeit deine drei Geschäftssparten – Deine Geocaching Marketing Agentur, Geocaching Events und Geocaching Reisen entwickelt?

Daniel Pflieger: Ja genau. Angefangen haben wir mit Geocaching Events. Bis ein Kunde, der Abfallentsorger aus Hannover angefragt hat, ob wir das nicht auch als Dauereinrichtung installieren können. Die hatten ihr 10-jähriges Jubiläum und wollten als Geschenk an die Bürger ein dauerhaftes Geocaching haben. Dies war unser erster Geocaching Marketingauftrag. Parallel bin ich aber immer noch leidenschaftlicher Spieler gewesen. Ich hatte gewisse spielimmanente Ziele, wie zum Beispiel ein Geocache in Brasilien zu finden. Ich habe eine Facebook Gruppe eröffnet und nach Gleichgesinnten gesucht. Innerhalb von 24 Stunden hatte ich bereits 120 Interessenten. Das war die Ausgangsidee für eine Kooperation mit einem Reisebüro, um Geocaching-Pauschalreisen anzubieten. Bei unserer ersten Reise haben sich 20 bis 30 Leute angemeldet. Aus dieser Aktion ist das Reisebüro entstanden, dies ist mittlerweile fünf Jahre her. Mittlerweile haben wir in etwa 60 Reisen durchgeführt und über 100 Länder der Erde bereist. Wir konzipieren die Pauschalreisen nach einem Baukastenprinzip, speziell auf die Bedürfnisse unserer Kunden zugeschnitten. Und so sind wir zu einem Reisebüro für Geocacher geworden. Dieses Jahr war es selbsterklärend natürlich schwierig, aber ansonsten läuft das sehr erfolgreich.

Und wie organisierst du die Reise vor Ort?

Daniel Pflieger: Ich bin der Reiseleiter. Das Spiel selbst ist nutzerbasiert, d.h. die Spieler verstecken kleinere oder größere Schätze an Orten, die sie selber interessant finden und veröffentlichen die Koordinaten dann im Internet oder in einer App und machen so anderen Spielern diesen Ort zugänglich. Das heißt: Spieler organisieren Schatzsuchen für andere Spieler. Mittlerweile gibt es 15 Millionen Geocacher und über drei Millionen Geocaches weltweit. Wenn wir Reisen ausarbeiten, orientieren uns an den Bewertungen der Nutzer und sorgen für den Rahmen, der es ihnen ermöglicht, ihr Spiel sicher und unbeschwert im Ausland zu spielen. Sie haben den Komfort eines Reiseleiters, der die Sprache des Landes spricht und sie vorher Hotels eingecheckt hat.

Was war schwierig in den ersten Jahren, als Du Dein Business sukzessive aufgebaut hast?

Daniel Pflieger: Schwierig war am Anfang der hohe Arbeitseinsatz. Wir hatten in der Regel 70 bis 80-Stunden-Wochen. Und das ohne, dass es sich schon monetär rentiert hat. Viel Arbeit für wenig Geld also. Da ist ein Grundverständnis für Arbeitszeiten abseits der Norm sehr hilfreich. Es ist ein Lifestyle, den man mögen muss.

Was ist Dein erster Gedanke, wenn Du morgens aufstehst?

Daniel Pflieger: Kaffee (lacht). Manchmal wache ich auch früher auf, weil ich eine Idee oder einen neuen Einfall im Kopf habe, welcher zu Papier gebracht werden muss. Oder es fällt mir auf, was optimiert werden kann. Ich denke schon allgemein viel über die Arbeit nach. Wobei ich die Arbeit nicht als Belastung empfinde. Sie begeistert mich. Meine Arbeit ist das, was ich machen will und darf. Das ist für mich ein Privileg. Ich bin immer mit Enthusiasmus und mit dem Willen etwas zu bewegen dabei. Auch Routinen habe ich mir bewusst angeeignet. Ich habe auch eine tägliche Checkliste, die ich abarbeite. Dazu gehört, jeden Tag einen Podcast aufzunehmen, jeden Tag ein Beitrag auf Instagram zu teilen. Diese Dinge werden irgendwann zur Gewohnheit, dann ist es wie mit dem Zähneputzen.

Was sind rückblickend Meilensteine oder Erfolgsmomente für Dich, die Dir vielleicht auch Kraft geben, wenn Du mal grübelst?

Daniel Pflieger: Beispielsweise die Geocaching Dauereinrichtung für einen Kunden aus dem Bereich Buchhandel. Ich lese allgemein sehr gerne die Bewertungen und das Feedback der Nutzer. Zu sehen, wie die eigene Arbeit Positives in anderen Menschen hervorruft. Wie zum Beispiel Begeisterung oder Freude. 

Was sind denn außergewöhnliche Erlebnisse, die Dir auf Deinen Geocaching Reisen passiert sind? 

Daniel Pflieger: Auf einer Reise, wo ich Reiseleiter war, habe ich mal den Anschlussflug verpasst. Ich saß zwei Tage in London fest und die Gruppe ist nach Amerika weitergereist. Sowas kann schon mal passieren (lacht). Ein anderes Mal war ich als Reiseleiter mit einer Gruppe in Finnland und wir mussten für den Geocache unter einer Brücke hindurch klettern. Der Hinweg war kein Problem, aber ich bin auf dem Rückweg ins Wasser gefallen. Das war witzig. Es gibt auch ein Video davon auf YouTube, das klickt eigentlich ganz gut (lacht).

Was war der coolste Geocache, den Du bisher gefunden hast?

Daniel Pflieger: Da gibt es so Einige. Einen Geocache habe ich in Italien gefunden: „The Secret Beach“. Der Name war Programm: Um diesen zu erreichen, musste man mit einer Taschenlampe durch einen 1-km-langen stillgelegten Eisenbahntunnel wandern. Das war krass. Und dann ist man in einem Olivenhain rausgekommen. Links von diesem erstreckte sich eine traumhafte Bucht. Keine Menschenseele weit und breit. Ich war an einem geheimen Strand, wo ich dann den ganzen Tag verbracht habe. Das war für mich der Inbegriff des Spiels. Die Schatzsuche ist nur das Vehikel, was mich dazu bringt, meine Umwelt zu erkunden. Ich wäre ohne diesen Geocache niemals dorthin hingekommen. Ich habe später ein wenig recherchiert, der Strand ist in keinem Reiseführer der Stadt auffindbar. Das fand ich ziemlich faszinierend. Ein weiterer Geocache war auf Mallorca in einer tiefen Höhle auf Minus 270 Metern. Das war einer der aufwändigsten Geocaches, die ich gesucht habe. Wir sind zu viert hingeflogen und haben sieben Stunden in dieser Höhle verbracht. Ein weiterer Geocache, der mir in Erinnerung geblieben ist, war in Deutschland. Dieser hat für mich einen anderen Aspekt des Spiels beleuchtet. Das war ein umgebauter Frachtcontainer, in welchen Jemand so eine Art Geocaching-Labyrinth und Rätsel eingebaut hat mit ganz viel Technik und Equipment.

Also eigentlich wie ein Escape Room?

Daniel Pflieger: Eigentlich ja. Aber lange, bevor es Escape Räume gab. Und für jeden frei zugänglich. Es kostet nichts. Das hat jemand aus freien Stücken für die Community konzipiert.

Das muss ein richtiger Gamer gewesen sein.

Daniel Pflieger: Ja genau. Und ich finde das aus mehreren Perspektiven bemerkenswert. Denn zum einen macht da Jemand etwas in seiner Freizeit, mit eigenen finanziellen Ressourcen für andere. Und zum anderen ist das technisch einfach sehr aufwändig. Da kommt für mich die deutsche Ingenieurskunst nochmal zur Geltung. Wir haben übrigens in Deutschland die besten Geocaches der Welt – das muss man auch nochmal sagen. Diese drei Geocaches bringen für mich die Aspekte zusammen: Neues oder Unbekanntes entdecken, gemeinsame Erlebnisse sowie technische Raffinesse und Erfindungsreichtum. In gewisser Weise der Kern dieses Spiels.

Wofür nutzt Du GSuite in Deinem Business?

Daniel Pflieger: Ich nutze es intern als mein Kommunikationstool. Gerade E-Mails laufen darüber, klar. Wir nutzen Google Drive als Cloudlösung für all unsere Dokumente, an denen wir gemeinsam arbeiten. Unser Team ist auf ganz Deutschland verteilt. Also von Schwerin im Norden bis Worms im Süden. Wir sehen uns eigentlich nur einmal im Jahr zur Weihnachtsfeier. Und dann ist es natürlich sinnvoll, Tools zu haben, die es uns ermöglichen, dezentral am gleichen Dokument zu arbeiten. Wir haben alles was wir brauchen integriert auf einer Plattform. Und das erleichtert uns enorm die internen Arbeits- und Abstimmungsprozesse. Letztendlich kann ich mich überall an jedem Endgerät mit meinem Google Konto einloggen und meine Arbeit fortführen. Also ich hätte gar keine Sorge darum, dass mein Rechner mal ins Wasser fällt oder kaputt geht. Das würde unsere Arbeit nicht beeinträchtigen. 

Also bietet Dir GSuite große Sicherheit und Planungsfreiheit?

Daniel Pflieger: Ja genau.

Wie war dieses Jahr für Dich mit Corona – abgesehen von den Events, die Du absagen musstest?

Daniel Pflieger: Es hätte ein richtig schönes Jahr werden können. Wir haben einige tolle Aufträge umgesetzt. Wenn nicht die Umsatzeinbußen im Reise- und Eventbereich gewesen wären, dann wäre es finanziell ein sehr erfolgreiches Jahr gewesen. So ist es jetzt ein Jahr in dem wir überleben. Wir mussten keinen Kredit aufnehmen und Niemanden entlassen. Aber unsere Rücklagen haben wir aufgebraucht.

Was waren wichtige Learnings für Dich dieses Jahr?

Daniel Pflieger: Schön ist, dass auf der einen Seite auch neue Aufträge hinzugekommen sind. Zu unseren Kunden gehören auch Städte oder touristische Regionen, die selber auch gemerkt haben, dass viele ihrer Angebote für Ihre Gäste durch die Corona-Restriktionen nicht mehr möglich waren.  Geocaching kann man auch alleine oder in der Familie oder in einer kleinen Gruppe machen. Das geht also auch mit allen Corona-Restriktionen. Unsere Bestandskunden haben daher ihren Fokus auf diese Freizeitaktivität verstärkt. Dies haben wir im Marketing stärker in den Vordergrund gerückt. Dadurch sind auch neue Kommunen oder Regionen auf uns aufmerksam geworden und die Sparte ist dieses Jahr gewachsen. Ein Learning ist für mich, dass nichts sicher ist. Keiner weiß, was nächstes Jahr kommt. Ich habe viel über unser Team gelernt. Das Team war sehr erfinderisch und hat mitgedacht, was man anders machen kann. Uns hat die Krise stärker zusammengebracht.